Eine Zeitreise
durch 200 Jahre
Zum Jubiläum werfen wir einen Blick zurück und auf unseren Weg in eine erfolgreiche Zukunft. Dabei wird eines klar: Bei Semperit gibt es immer eine Lösung.
Eine Zeitreise
durch 200 Jahre
Zum Jubiläum werfen wir einen Blick zurück und auf unseren Weg in eine erfolgreiche Zukunft. Dabei wird eines klar: Bei Semperit gibt es immer eine Lösung.
Der Schneider Johann Nepomuk Reithoffer legt 1824 mit seinem Patent auf wasserdichte Stoffe den Grundstein für das heutige Unternehmen. Die erste europäische Fabrik für Kautschukprodukte entsteht in Wimpassing, Niederösterreich.
1872 sind in der Fabrik in Wimpassing bereits 800 Arbeiter beschäftigt. Sie produzieren monatlich 15.000 Paar Schuhe, 10.000 Dutzend Kämme, 2.500 Ballen, 3.000 Pfund Gummifabrikate für technische Zwecke, 500 Mäntel und Röcke sowie 1.500 Gummifäden. Ein Gutteil der Produkte wird bereits weltweit exportiert.
Durch den Zusammenschluss mehrerer Kautschukunternehmen wird Semperit zum größten Gummiwarenerzeuger der Monarchie. 1890 geht Semperit an die Wiener Börse.
Zu den wichtigsten Produkten zählt der Gummireifen „Harburg-Wien“, international als Qualitätsprodukt anerkannt. Um 1900 wird eine große Vielfalt an Produkten hergestellt, unter anderem auch Ballonhüllen.
Semperit kann nach dem Zerfall der Monarchie durch Expansion und die Gründung von Standorten erneut Fuß fassen. 1926 ist Semperit mit 9.000 Mitarbeitern und neun Fabriken der zweitgrößte Industriekonzern Österreichs. Die Zeit des Reifens bricht an.
Die Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre führt zu einem dramatischen Umsatzeinbruch. Die große Vielfalt des Produktionsprogramms erweist sich als unwirtschaftlich. In Wimpassing werden 40.000 Artikel erzeugt, das umfangreichste Sortiment des gesamten Kontinents. Nach einer Reorganisation des Unternehmens erholt sich das Geschäft ab 1936 wieder.
Nach der Demontage der Anlagen als Reparationsleistung an die Siegermächte und dank kräftiger Investitionen, teils aus dem Marshallplan, startet Semperit mit modernen Produktionsstätten durch. Beteiligungen in Europa sorgen für einen Internationalisierungsschub. 1965 exportiert der Semperit-Konzern Waren in 100 Länder der Welt. 15.000 Beschäftigte in 24 Produktions- und Vertriebsgesellschaften sowie eine Jahresproduktion von 158.000 Tonnen untermauern 1973 die Position der Semperit-Gruppe als internationales Aushängeschild.
Die Ölkrise der 1970er-Jahre lässt das Reifengeschäft bei Semperit einbrechen. 1985 wird die Reifensparte an Continental verkauft. Nach einem schwierigen Neustart führt die Produktbereinigung zu ersten Sanierungserfolgen, und die Entwicklungspotenziale der technischen Produkte werden forciert. Die Übernahme eines Fördergurtwerks nahe Paris im Jahr 1988 macht Semperit zum größten Textilfördergurt-Anbieter Europas.
Das Produktprogramm wird auf Handschuhe, Schläuche, Formartikel und Fördergurte konzentriert, und hier wird auch investiert.
Ab 1989 bestimmt Generaldirektor Rainer Zellner beinahe drei Jahrzehnte lang die Geschicke von Semperit. Unter seiner Führung wird der Konzern zum Kostenführer in vielen Bereichen und verfolgt einen internationalen Wachstumskurs. Als eines der ersten österreichischen Unternehmen verfügt Semperit über Produktionsstätten in Asien.
Unter Sanierungsmanager Rainer Zellner erreichen alle Geschäftsfelder nachhaltig die Gewinnzone.
Internationalisierung, Innovation und Kostenführerschaft sind die Devise. Die größte Schlauchfabrik Europas in Odry, Tschechien wird 1998 Teil des Semperit-Konzerns. Das Fördergurt-Segment Sempertrans expandiert nach Polen und übernimmt in mehreren Schritten das Fördergurtwerk Bełchatów. Zur Jahrtausendwende ist Semperit auf drei Kontinenten mit 20 Produktionen und 6.000 Mitarbeitern präsent.
Semperit setzt das größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte um und baut aufgrund der guten Nachfrage weltweit die Produktionskapazitäten aus. Nach einer Phase des globalen Wachstums fällt die strategische Entscheidung zur Fokussierung auf den Industriesektor. Semperit trennt sich von seinem Handschuh-Segment Sempermed. 2023 übernimmt Semperit die RICO Group, einen weltweiten Technologieführer bei Flüssigsilikon und im Werkzeugbau, und stärkt damit sein industrielles Kerngeschäft.